Tinariwen

Die Musiker des Kollektivs Tinariwen gelten als »Rolling Stones der Sahara« und die Gruppe ist seit Jahrzehnten international Kult. Ihr Sound besticht mit einer einzigartigen Kombination aus Traditionen der Tuareg und Blues, Rock und Soul. Treibende Rhythmen vereinen die unterschiedlichen Stile, Songtexte auf Tamaschek (der Sprache der Tuareg) und Französisch besingen das Leben der Wüstennomaden aus Nordafrika in einer modernen Welt, die ihrer Kultur nur noch wenig Raum lässt.

Tinariwens Musik ist künstlerischer Protest für Anerkennung, Freiheit und Selbstbestimmung. Seit Jahrhunderten ziehen die Tuareg als Nomaden durch die Sahara und den südlich angrenzenden Sahel zwischen Mali, Niger, Algerien und Libyen. Nach Aufständen in Mali und Niger gegen die Unterdrückung und Ausgrenzung durch die Regierungen wurden Friedensverträge ausgehandelt – für mehr Aufmerksamkeit und die Bewahrung ihrer Traditionen kämpfen Tinariwen, die bei ihren Konzerten meist den festlichen Schleierturban Tagelmust tragen, als Kulturbotschafter der Tuareg nach wie vor.

Dabei haben sie prominente Unterstützung: Ihr aktuelles Album »Amatssou« (»Jenseits der Angst«) sollte auf Einladung von Jack White (The White Stripes) in den USA aufgenommen werden, bis die Corona-Pandemie die Reise der Band verhinderte. Die Songs erhielten schließlich noch einen Feinschliff durch den Produzenten Daniel Lanois, der auch schon mit Bob Dylan und Neil Young gearbeitet hat – vielleicht hört man deshalb auf diesem Album verstärkt Anklänge an Country Rock und Bluegrass heraus.

Besetzung:
Ibrahim Ag Alhabib vocals, guitar
Abdallah Ag Alhousseyni vocals, guitar
Touhami Ag Alhassane vocals, guitar
Sanou Ag Ahmed vocals, guitar
Elaga Ag Hamid vocals, guitar
Cheick Ag Tiglia vocals, bass guitar
Said Ag Ayad vocals, percussion

Programm:
»Amatssou«